Der 'Weiße Weg'

Veröffentlicht am 18. November 2022 um 22:49

Ja also da hole besser ein wenig aus, damit du auch die Hintergründe kennenlernen kannst.

Also es gibt eine schamanische Übung, bei der man sich durch schnelles Tromeln in einen anderen Bewußtseinszustand versetzt und dann zu seinem Kraftplatz „reist“ um sein Krafttier oder seinen inneren Lehrer zu bitten, den „Ort des Übergangs“ kennenzulernen. Also den Ort, den die Seele aufsucht, wenn sie sich gewahr wird, dass ihr leiblicher Körper verstorben ist. („Gehe nicht auf das Licht zu!“… doch wir schamanisch tätigen gehen auf das Licht zu, sogar wenn wir noch lebendig sind ;-)

Haben wir diesen Ort erkundet und uns den Weg dorthin genau gemerkt, können wir fortan, auch andere Verstorbene zu diesem Ort führen. Diesen Weg, kann man auch den Weißen Weg nennen, obwohl der Begriff der Weißen Straße noch komplexer ist. Nach den Prinzipien der radikalen Subjektivität, bekommt jeder, der das Piktogramm meines Weißen Weges betrachtet, auch ohne dass er sich in einem „nicht alltäglichen Bewußtseinszustand“ befindet, spontan eine Idee dazu, wo sich sein Übergang, von dieser alltäglichen Wirklichkeit, in den „Himmel“ befindet.

Ich gehe zum Beispiel über eine grasgrüne Hügellandschaft. Plötzlich fällt, wie aus dem Nichts eine Strickleiter vom Himmel. Ich klettere die Strickleiter empor, was etwas tricki ist, denn es ist windig und so ne Strickleiter wackelt dann ganz schön. Aber ich halte mich gut fest und schließlich gelange ich zu einer mit einer  Membran, verschlossenen Luke. Diese Membran kann mal sehr leicht zu durchringen sein, mal bedarf es aber auch eines gewissen Kraftaufwandes.

Aus der Luke herausgeklettert, sehe ich eine sonnenhelle Ebene, die in so einer geschwungenen Ausbuchtung endet. Dort stelle ich mich hin und kann zum Beispiel auf bereits verstorbene Verwandte warten, mit denen ich mich austauschen möchte. Zuerst ging ich davon aus, dass dieser Übergang so ne „never come back“ Qualität hat, aber dem ist nicht so. Die Verstorbenen, können gerade kurz nach ihrem Dahinscheiden, den Ort des Übergangs in beide Richtungen gehen.

Allerdings ist es ja  so, dass obige Wegbeschreibung für und von lebenden Menschen angefertigt wurde, deren Zeitpfeil vom Leben zum Tode führt. Wenn man verstorbene Seelen unterrichten will, muss man bedenken, dass deren Zeitpfeil genau anders herum, vom Tod ins Leben zeigt.

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Kommentare

Tham
Vor 3 Jahr

Es scheint zu funktionieren. Die Seelen werden von dem Bild angezogen und scheinen die Bedeutung zu verstehen